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Entwicklung Mobile Media Anwendungen - Hintergründe

Mit der Einführung von Mobilfunknetzen der dritten Generation soll durch eine erhebliche Steigerung der verfügbaren Bandbreite, paketvermittelte Datendienste und neue Endgeräte die nächste Epoche der Mobilkommunikation eingeleitet werden. Jedoch: Bis zu dem für 2003 geplanten Startschuss für die kommerzielle Nutzung von UMTS in Deutschland werden die Lizenznehmer allein für Lizenzgebühren und Netzinfrastruktur ca. 100 Mrd. Euro investiert haben.

Bisher stehen diesen Investitionen keine entsprechenden Einnahmenströme gegenüber. Konsequenterweise ist das Interesse der beteiligten Unternehmen besonders groß, die Endnutzer zu einer intensiveren Nutzung der Netze zu motivieren. Determiniert wird diese maßgeblich durch die Verfügbarkeit von neuen mobilen Angeboten und deren Akzeptanz.
Dr. Eike Wenzel, Zukunftsforscher und Chefredakteur von Zukunftsletter, geht im Bericht zukunftsletter.de/../shopping-2020-wie-wir-kuenftig-einkaufen-5982.html davon aus, dass bis 2020 das mobile Shopping dem stationären Handel bis zu 10% Marktanteile abnehmen wird. Hieraus ergeben sich enorme Marktchancen für innovative Unternehmen, die sich innerhalb der mobilen Wertschöpfungskette positionieren können. Studien der Boston Consulting Group sowie von Forrester Research ermittelten großes Potential für standortbezogene Dienste (Location Based Services), also Angebote, die aufgrund von Kenntnis über die aktuelle Position des Nachfragers oder Dritter erbracht werden können.

 

Mobilfunkkunden in Deutschland

Die Anzahl der Mobilfunknutzer stieg in den letzten Jahren deutlich an. Von einem in erster Line von Geschäftsleuten benutzten Prestigeobjekt, hat sich das Handy zum Massenprodukt gewandelt. Besonders in den letzten Jahren hat ein Preisverfall bei Verbindungsgebühren und die heftige Subventionierung von Handys bei Vertragsabschlüssen zu einer weiten Verbreitung im Privatkundensegment geführt. Dabei überstieg die Marktenwicklung sogar optimistische Prognosen wie die Momilfunkreports auf dslweb.de/mobilfunk-report-deutschland.php zeigen.

 

Mobilfunkkunden in Europa

Die Anzahl der Mobilfunkkunden übertrifft in vielen Ländern Europas bereits die Anzahl der Festnetzanschlüsse. Auch im Bereich der Datenanwendung nimmt die Relevanz mobiler Endgeräte stetig zu. Bei dieser Darstellung wird die, mit zunehmender Marktsättigung typische S-förmige Nachfragekurve deutlich. Auffällig ist die Wachstumsrate, welche ab 2002 deutlich abnimmt. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Penetration des europäischen Marktes von ca. 80% erreicht. Spätestens in dieser Phase der Marktentwicklung wird deutlicher Umsatzwachstum seitens der Netzbetreiber nicht mehr durch Neukundenakquisition erreichbar sein, sondern durch Erhöhung des kundenindividuellen Umsatzes (ARPU = average revenue per user). Angemerkt werden soll aber, dass die Penetration nicht nach oben mit 100% der Bevölkerung begrenzt ist. Der Einsatz von mehreren Endgeräten pro Person (z.B. Privat- und Geschäftshandy) und die zunehmende Kommunikation zwischen Maschinen und Geräten per Mobilfunk lässt mittelfristig Penetrationsraten von ca. 120% realistisch erscheinen. Einige Prognosen gehen sogar davon aus, dass die Mensch-Mensch Kommunikation 2010 nur noch ein Drittel der Mobilverbindungen ausmacht.